Zu lange haben wir uns zufrieden gegeben damit, dass Personen, Beziehungen oder ganze Gemeinden verloren sind. Wir haben gegenüber zerbrochenen Leitern, oder Pastoren mit "Burn-Out" verhalten, als hätten wir nahezu alle christlichen Maßstäbe verloren.
Ich mutmaße mal, das hier guter Rat so teuer war, das wir ihn nicht bezahlen konnten und haben darum Personen oder Institutionen sich selber überlassen. Männer und Frauen, die eine klare Berufung hatten, haben diese am Rand ihres Lebensweges liegen gelassen, um einigermaßen normal weiterleben zu können.
Wie viele Gemeinden sind auf diese Weise in der Hoffnungslosigkeit verschwunden und von der Landkarte gestrichen worden? Gemeinden, die aus geistlichen Aufbrüchen entstanden sind und die tiefe Erfahrungen mit Jesus gemacht haben. Einfach weg.
Wie viele Pastoren, die klare Berufungen hatten und haben, die Jesus tief erlebt haben und Frucht gebracht haben für das Königreich, sind einfach weg? Ihre Namen aus Listen ausgelöscht. Vielleicht sogar "exkommuniziert"! Genauso auch Gemeindeleiter, die nie eine theologische Ausbildung hatten, aber aufgrund ihrer Hirtengabe vielen Menschen gedient haben. Vergessen.
Es war und ist einfach leichter, einen Strich zu ziehen und die Dinge sich selbst zu überlassen. Dabei ist der lebendige Gott (Apg 14:15) ein Gott der Wiederherstellung und nicht ein Gott des Laufenlassens. Seine Liebe für jeden Einzelnen und besonders für Seine Gemeinde ist immer präsent. Die Berufungen, die Er einmal auf Menschen und Gemeinden gelegt hat, sind immer da, egal, was geschieht.
Der Vater ist mächtig genug, die Berufung neu zu beleben, die Vergangenheit völlig zu vergessen und die verlorenen Jahre zurückzubringen und Entwicklungen zu beschleunigen. Ich glaube an Wiederherstellung von Gemeinden durch den Heiligen Geist. Voraussetzung dafür ist, die Erfahrungen der Vergangenheit nicht zu einer Erfahrungstheologie zu machen und mit dem Heiligen Geist zusammen offen und flexibel zu sein für die Zukunft, egal wie alt man ist. Das ist unmöglich, weil ja nichts unmöglich ist.
Das Wort Gottes zeigt mir nicht, das alte Gemeinde eingehen und nur noch neue Gemeinden entstehen, die dann auch zum größten Teil von jungen Leuten geführt werden, die unerfahren sind. Nichts gegen die Jugend. Sie ist nötig. Aber gemeinden mit Altersdurchschnitten von weit unter 40 Jahren, oder gar unter 35 Jahren ermangeln genau der Reife, die nötig ist für Vaterschaft und Mutterschaft. Das neue Testament zeigt uns Gemeinden aller Nationalitäten, aller Altersgruppen und aller sozialen Stände. Und Gemeinden im Neuen Testament wurden nicht nach Alter gegründet, sondern weil menschen Christen wurden und eine geistliche Familie brauchten.
Gemeinden sind alt und trocken geworden, weil Leiter nicht den Input gegeben haben, den sie hätten geben sollen. Sie haben die Leute nicht gefordert, ihre Gaben nicht gesehen und sie nicht entsprechend gefördert. Das trifft leider nicht nur auf ältere Leiter zu, sondern auch auf jüngere. Was ist mit der Botschaft: "Nichts ist unmöglich!" Warum nicht das in ältere Gemeinden hineingeben.
Ich glaube auch an Wiederherstellung von persönlichen Berufungen. Ist denn da im Leib Christi Raum für Ehepaare oder Einzelpersonen, die zurückkehren? Gibt es da draußen leiter, die Berufungen sehen können, und Platz machen? Oder ist jeder mit seinem eigenen "Garten" beschäftigt, den keiner betreten darf? Einfach mal nachdenken.